Die Muskelhypothek hat ihre Grenzen

Die Muskelhypothek hat ihre Grenzen

Kosten sparen beim Hausbau: In Sachen Eigenleistung lauern einige Fallstricke

Bauen wird in Deutschland immer teurer, das Statistische Bundesamt verzeichnete kürzlich den höchsten Anstieg der Baupreise innerhalb eines Jahres seit 2007. Die Ursachen sind vielfältig: Angefangen von hohen Grundstückspreisen über stark gestiegene Baustoffkosten bis hin zu energetischen Anforderungen an neue Wohngebäude. Einsparmöglichkeiten bietet die sogenannte Muskelhypothek: Wer am eigenen Haus mitwirkt, kann seine Baukosten reduzieren. Doch Eigenleistung will gut durchdacht sein. Hier sind die wichtigsten Punkte.

– Gefahr einer Kettenreaktion durch Verzögerung bei Eigenleistung

Handwerklich versierte Bauherren können tatsächlich vieles in Eigenregie durchführen. Was dabei aber oft vergessen wird, ist der Zeitfaktor. Denn wenn der Heimwerker aufgrund beruflicher oder familiärer Verpflichtungen seine Eigenleistung nicht pünktlich erbringen kann, hat dies unter Umständen Einfluss auf andere Gewerke und die gesamte termingerechte Leistungserstellung. „Der Bauherr kann dann sogar schadensersatzpflichtig werden“, warnt Florian Haas, Vorstand der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende. Viele Praxistipps zur Bauphase und zu Absicherungsmöglichkeiten für den Notfall finden Interessierte unter www.finanzierungsschutz.de.

– Bauherr trägt im Fall der Fälle Verantwortung für Mängel

Für Eigenleistungen trägt der Bauherr die Verantwortung – und ebenso für Folgeschäden, die sich daraus ergeben. Wenn Bauleistungen im Wechsel zwischen Baufirma und Bauherr erbracht wurden, ist bei Auftreten eines Baumangels oft schwer oder gar nicht festzustellen, was die Ursache dafür ist. Dann kann der Bauherr auf den Kosten für die Beseitigung sitzen bleiben, also Gewährleistungsansprüche verlieren. „Der Umfang der Eigenleistung und die Gewährleistungsproblematik sollten daher so eindeutig wie möglich im Bauvertrag vereinbart werden“, rät Florian Haas.

– Bauhelfer ausreichend schützen

Beim Einsatz von Freunden und Bekannten sind die gesetzlichen Vorgaben zu beachten. Bauhelfer müssen bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) angemeldet werden. Sorgt der Bauherr nicht für ausreichenden Arbeitsschutz, haftet er bei einem Unfall. Zudem ist es sinnvoll, Bauhelfer mit einer Unfallversicherung abzusichern, z.B. www.sichererbauen.de/bauhelfer-unfallversicherung.

– Eigenleistungen realistisch einschätzen

Bauherren sollten ihre Fähigkeiten realistisch beurteilen. Die Installation von Sanitärgegenständen und der Einbau von Türen erfordern erhebliche Kenntnisse in der Ausführung. „Im Schadenfall wie einem Brand kann es sein, dass die Versicherung nicht zahlt, wenn etwa die Elektroinstallation nicht durch einen Fachmann erfolgt ist“, warnt Florian Haas. (djd)

Foto: djd/finanzierungsschutz.de/shutterstock

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