Wenn Freiheit nicht nur ein Wort ist

Wenn Freiheit nicht nur ein Wort ist

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Im Fernsehen waren sie schon häufiger zu sehen, im Internet haben sie eine riesige Fanbasis und in größeren Städten entstehen ganze Siedlungen davon. Die Rede ist von „Tiny Homes“ und „Mobile Homes“.

Was aber genau verbirgt sich dahinter? Es geht um die eigenen vier Wände im Kleinformat. In den ganz kleinen Versionen sogar, wie der Name verrät, mobil. In den Mini-Häusern stehen zwischen 15 und 80 Quadratmeter zur Verfügung. Das ermöglicht auch für vergleichsweise kleines Geld das Wohnen in Eigentum und sichert persönliche Freiheit und Flexibilität.

Ein Haus im Mini-Format

Was sind Tiny Homes eigentlich? Wörtlich übersetzt heißt Tiny Home „Winziges Zuhause“. Und genau darum geht es. Kleine vollständige Häuser, deren besonderes Augenmerk auf Platzsparen liegt. 

Eine tiefergehende Erklärung dazu liefert Andreas Cardinal, Geschäftsführer von Cardinal-Tinyhome: „Am Markt haben sich drei Typen von Tiny Homes durchgesetzt, von denen sich zwei im Grunde lediglich durch die Größe und damit mögliche Ausstattung unterscheiden. Zwischen 25 und 40 Quadratmetern Wohn- beziehungsweise Nutzfläche liegt der kleinere Typ, bis zu 80 Quadratmetern ist die größte Größe, bei der man von noch von Tiny Home spricht. Wesentlich ist, dass die Häuser in der Regel als Fertigmodule oder Halbmodule angeliefert werden, was die Bauzeit natürlich erheblich verkürzt. Häufig reichen sogar einfache Fundamentlösungen, sodass bereits bei den Erdarbeiten ordentlich gespart werden kann.

Von der Ausstattung her gibt es wiederum kaum Unterschiede zu einem normalen Haus. Je nach Ausführung sind ein bis drei Zimmer vorhanden, dazu ein vollständiges Bad und eine Küche. Das, was die winzigen Häuser so besonders macht, ist eine durchdachte Planung für die Nutzung der Räume. Überall wo architektonisch Stauraum möglich ist, gibt es den nämlich auch, sodass über clevere Lösungen potenziell fehlender ‚Platz‘ durchaus wieder zurückgewonnen wird.“

Auch mobile Häuser möglich

Eine Besonderheit, die allerdings gar nicht so selten ist, stellt im Tiny-Home-Sektor das Mobile House dar. Dabei handelt es sich keineswegs um einen besseren Wohnwagen, sondern tatsächlich, wie bei den anderen beiden Typen auch, um ein weitestgehend vollständiges Haus, nur eben mit beschränktem Raum, dafür aber mit Rädern darunter. „Prinzipiell könnte man mit seinem Haus dann von A nach B fahren, oder besser, es dorthin ziehen lassen“, sagt Andreas Cardinal. Wobei es dafür zwei Lösungen gibt. Entweder ist das Haus tatsächlich auf einen Anhänger montiert oder aber es handelt sich um eine Lösung, die per Kran auf einen (LKW-)Anhänger geladen werden kann, ähnlich dem Prinzip eines Baucontainers. Von letzteren, ebenso wie von den Wohnanhängern des Fahrenden Volks, die weit mehr sind als „nur“ ein Wohnwagen, sind die Mobile Homes (und auch die Tiny Homes) auch inspiriert.

Gut für den Geldbeutel und gut für die Umwelt

Was beim ersten Blick auf ein Tiny Home nicht ganz offensichtlich ist, ist etwas, das gleich doppelt sinnvoll ist. Die populären Lösungen, die der Markt bereit hält, legen nämlich einen Schwerpunkt auf Umweltgesichtspunkte und damit vor allem auf das Energiesparen. Die Häuser sind so konzipiert, dass sie möglichst wenig Energie verbrauchen. Insbesondere bei den Mobile Homes ist das auch gewissermaßen eine Notwendigkeit, da einerseits größere Heizsysteme Platz brauchen, andererseits aber auch der Anschluss an die Versorgungsnetze mitunter problematischer Wäre. Da einige der Häuser sogar (fast) Autark betrieben werden können, ist das ein umso wesentlicherer Punkt. Und natürlich: weniger Fläche die beheizt werden muss, bedeutet auch weniger Energie die gebraucht wird. Und das schont eben nicht nur die Umwelt, sondern tut auch dem Geldbeutel gut. Weniger Energiekosten sind angesichts der aktuellen Preisentwicklung wohl etwas, über das sich jeder freuen kann. Die Investition in ein Tiny Home ist also nicht nur grundsätzlich in einer anderen Liga als die in ein herkömmliches Wohnhaus, sondern spart auch im Nachhinein noch bares Geld. 

Wer wohnt in Tiny Homes?

Eine Frage, die sich vielen Lesern sicher aufdrängt ist, wer zur bisherigen Klientel der Tiny Homes gehört? Das beantwortet Andrea Cardinal: „Die aktuellen Communities, also Tiny Home Siedlungen, sind bunt gemischt über alle Generationen hinweg. Man könnte fast sagen, die Communities sind das, was Generationenwohnen in einem Haus früher war. Denn das läuft in der Regel anders ab als in typischen Neubaugebieten. Man interessiert sich für seine Nachbarn, unterstützt sich gegenseitig. Das mag natürlich auch daran liegen, dass aufgrund des knappen Innenraums, das Leben häufig auch vor der Tür spielt. In größeren Siedlungen gibt es zudem nicht selten Gemeinschaftseinrichtungen und gemeinsame Projekte.“

Das was grob als der Interessen-Kern ausgemacht werden könne, sei das Stichwort Freiheit. Einerseits natürlich die finanzielle Freiheit durch den Eigenheimbesitz, andererseits auch eine gewisse Form der Ungebundenheit und Flexibilität. „Wenn einem zum Beispiel Haus und Hof im Alter über den Kopf wachsen und man sich für ein Tiny Home entscheidet, muss man sich zwangsläufig verkleinern. Das heißt, man hat einen gewissen Verschlankungsprozess bei seinem Hab und Gut hinter sich. Auch reduziert man damit meist offene Baustellen und gewinnt mit beiden neue Freiheiten“, erläutert der Tiny-Home-Experte, der in Helmstedt selbst ein solches Haus bewohnt.

Grundsätzlich seien Tiny Homes für ganz unterschiedliche Charaktere geeignet, aber nicht nur für Privatleute, sondern sie können auch durchaus einen Tourismus-Aspekt erfüllen. So werde aktuell am Heeseberg die Hotelkapazität durch Tiny Houses erweitert.

Entwicklung geht auch im Landkreis Helmstedt voran

Wer mit offenen Augen durch den Landkreis schreitet, hat vielleicht auch schon weitere Tiny Houses entdeckt. Und es sollen definitiv noch mehr werden. „Erste Schritte haben wir schon gemacht, Gespräche geführt und potenzielle Plätze gesichtet. Aber wir sind auch nach wie vor offen für neu angebotene Flächen“, sagt Andreas Cardinal abschließend.

Cardinal-Tinyhome GmbH
Grüne Aue 13
38462 Grafhorst
Tel: 0171 / 4868688
E-Mail: info@cardinal-tinyhome.de
Web: https://tinyhome-1.jimdosite.com

 

Fotos: Cardinal-Tinyhome GmbH

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