Hausbau in der kalten Jahreszeit

Hausbau in der kalten Jahreszeit

Kontrolle von Witterung und Bauablauf gibt Sicherheit

Der Bauplatz steht bereit, der Bauvertrag ist unterschriftsreif und von unabhängiger Seite geprüft. Es kann also endlich losgehen mit dem lang ersehnten Bau des Eigenheims – wäre nicht bereits die kalte Jahreszeit angebrochen. Den Baubeginn aufs nächste Frühjahr und den Einzugstermin nach hinten zu verschieben, ist für Bauherren ärgerlich – und bei guter Planung in vielen Fällen auch gar nicht nötig. Die ungeschriebene Regel, dass der Rohbau bis zum ersten Frost stehen muss und es dann erst im Frühling weitergeht, ist heute in dieser Form nicht mehr gültig. Gebaut wird so gut wie das ganze Jahr über. Dennoch gibt es ein paar Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.

Temperaturgrenzen für die Verarbeitung von Baustoffen einhalten

Für die Verarbeitung der meisten Baustoffe liegt die Temperaturgrenze bei fünf Grad, darunter lassen sie sich nicht mehr optimal verarbeiten und es drohen Schäden. Das gilt nicht nur für Beton, Zement und Mörtel, sondern auch für Farben, Lacke und andere Innenausbaumaterialien. Gerade bei Eigenleistungen durch den Bauherrn ist besondere Vorsicht angezeigt. Erik Stange, Sprecher der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB), rät: „Innenausbauarbeiten, etwa am Fußboden oder an den Wänden, sollte man im Winter erst in Angriff nehmen, wenn das Haus geschlossen und beheizbar ist.“

Bei Innenausbauarbeiten sind im Winter die Temperaturgrenzen für den Einsatz von Baustoffen zu beachten.

Bauablauf mit sachverständiger Hilfe begleiten

Bei den Arbeiten, die durch das beauftragte Bauunternehmen durchgeführt werden, sollten solche Risiken eigentlich nicht auftreten. Aufgrund der guten Auftragslage und weil manche Unternehmer Projekte schnellstmöglich voranbringen möchten, kann es dennoch vorkommen, dass der Bau trotz ungünstiger Witterung weitergeführt wird. Bauherren sollten sich daher nicht blind auf die Professionalität des Unternehmens verlassen, empfiehlt Stange. „Es kann sich daher lohnen, den Wetterbericht regelmäßig zu verfolgen und bei fallenden Temperaturen zu kontrollieren, was auf der Baustelle vor sich geht.“ Auch die Dokumentation mit Fotos, Zeit- und Temperaturangaben kann sinnvoll sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann einen unabhängigen Sachverständigen mit einer baubegleitenden Qualitätskontrolle beauftragen, Infos und Adressen von Bauherrenberatern gibt es unter www.bsb-ev.de. Mit regelmäßigen Kontrollen des Bauablaufs auf der Baustelle lässt sich verhindern, dass Schäden nicht erkannt und überbaut werden. (djd)

Fotos: djd/Bauherren-Schutzbund

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